Um die Kornnattern
möglichst artgerecht zu ernähren, ist die Versorgung mit kleinen
Nagetieren unumgänglich. Diese sind im Fachhandel oder bei Züchtern,
die man über Inserate in entsprechenden Zeitschriften findet,
erhältlich. Preiswerter und praktischer kann jedoch eine eigene
Mäusezucht sein. Leider wird sie aber wegen der nicht unerheblichen
Geruchsbelästigung nicht überall möglich sein. Die Zucht
kann daher im Regelfall nur in Kellerräumen oder Nebengebäuden
betrieben werden. Die Temperaturen sollten dort zwischen 19 und 23°C liegen
und die Lichtverhältnisse etwas gedämpft sein. Mäuse stellen
leicht vermehrbare Futtertiere dar, und ihre Ansprüche an die Pflege
sind recht gering. Zudem weisen sie hervorragende Fortpflanzungsergebnisse
auf. Die Tiere erreichen im Alter von vier bis sechs Wochen die
Geschlechtsreife, doch zur Zucht sollten sie erst nach sieben bis acht Wochen
eingesetzt werden. Nach einer nur 18 bis 24 Tage dauernden Tragzeit
bringen die Weibchen l bis 18 Junge zur Welt. Im Durchschnitt liegt die Anzahl
pro Wurf bei 9 bis 15 Tieren. Das Angebot an Zuchtstämmen und -Varianten
ist enorm. Bewährt haben sich die sogenannten
weißen Mäuse und die Farbmäuse, die überall im
Zoofachhandel erhältlich sind. Die Farbmäuse eignen sich
besonders zur Aufzucht der Kornnattern, da ihre Jungen deutlich kleiner sind
als die der weißen Mäuse.
Auch an Käfigen hält der Handel eine größere
Auswahl bereit. Für die Zucht haben sich die speziell hierfür
entwickelten Kunststoff wannen aus Makrolon
bewährt.
Diese leicht zu reinigenden und zu desinfizierenden Wannen werden
mit einem grobmaschigen Edelstahldeckel dicht verschlossen. Da
unterschiedliche Modelle auf dem Markt sind, ist bei der Anschaffung
unbedingt darauf zu achten, dass der Deckel für Mäuse nicht zu
grobmaschig ist. Im Deckel befindet sich eine Vertiefung, in die die
passende Trinkflasche und das Futter gefüllt werden. Die Einrichtung
sollte aus einer höheren Substratschicht - etwa zwei Zentimeter
Katzenstreu (zur Geruchsbindung) und darauf etwa drei Zentimeter
Sägespäne sowie etwas Heu - bestehen. Ausreichend Bewegung
verschafft man den Tieren mit einem Laufrad, ferner setzt man als Versteck
einen kleinen Nistkasten hinein. Bestens bewähn hat sich die
Behältergröße von 50x30 cm, in der ein Männchen mit
fünf bis acht Weibchen vergesellschaftet werden kann.
An laufenden Arbeiten fallen nur das Reinigen des
Behälters und das Versorgen
der Tiere mit Futter an. Verfüttert man ausschließlich
Pressfutter für Mäuse, zum Beispiel Pellets
Diätfutter und Sonnenblumenkerne (in Kleinen Mengen), so reicht es
völlig aus, wenn man die Anlage alle paar Tage überprüft und
ausreichend Futter nachlegt. Auch die Trinkflasche hält oft mehr als eine
Woche vor. Wer größere Mengen an Mäusen benötigt,
sollte die Jungen im Alter von etwa drei Wochen von der Mutter entfernen und
nach Geschlechtern getrennt großziehen.
© COPYRIGHT 2005 Charly