Die Schlangenmilbe
Einleitung Milben im
Terrarium sind ein lange bekanntes und ein immer wieder auftretendes Problem.
Es gibt kaum einen Schlangenhalter mit größerem Tierbestand, der
im Laufe der Zeit nicht irgendwann mit den bis zu 1mm großen
Blutsaugern konfrontiert worden ist. Ignoriert man das Problem auch nur
einige Wochen, hat man unter Umständen den ganzen Bestand befallen. Die
Schlangen fühlen sich offensichtlich unwohl, kriechen häufig
rastlos umher oder liegen im Wassernapf, um die juckende Plage aufzuhalten.
Die schwarzen Körnchen mit Beinen, die man im Wassernapf findet, sind
meistens das erste, was man von einem Milbenbefall sieht. Schlechte
Häutungen, eine allgemeine Schwächung der Pfleglinge aufgrund des
Blutverlustes und die mögliche Übertragung von Krankheiten sind
Grund genug, dass jeder verantwortungsbewusste Halter den Milben sofort den
Krieg erklären sollte. Die
folgenden Informationen sollen Grundkenntnisse der Biologie der
Schlangen-Milben vermitteln, die für eine sinnvolle Bekämpfung
hilfreich sind. Im weiteren werden verschiedene
Methoden zur Bekämpfung von Milben vorgestellt, sowie deren Stärken
und Schwächen aufgezeigt. Die
Informationen zur Biologie der Schlangen-Milben stammen aus der Doktorarbeit
von Joseph H. Camin: Observations
on the life history and sensory behavior of the snake mite,
Ophionyssus natricis, (Gervais) (Acarina: Macronyssidae), 1953. The
Chicago Academy of Sciences. Special Publication Nr 10. pp 1-75, sowie
verschiedenen Zoologiebüchern. Die weiteren Informationen zur Milbenbekämpfung sind
über Jahre angehäufte Erfahrungen und gesammelte Informationen zu
dem Thema, deren jeweils genauen Ursprung ich leider nicht mehr genau
nachvollziehen kann. Biologie der Schlangen-Milbe Die Milbe
Ophionyssus natricis
[Klasse: Arachnida (Spinnentiere); Ordnung: Acari (Milben, Zecken); Familie: Macronyssidae]
durchlebt in ihrem Lebenszyklus fünf Stadien: das Ei, die Larve, die
Protonymphe, die Deutonymphe und den Adulti. Die Eier schlüpfen je nach Temperatur nach 1
bis 4 Tagen. Das anschliessende Larvenstadium
dauert 1-2 Tage, die Larve frisst nichts und wandert kaum. Durch eine
Häutung wird sie zur Protonymphe, welche 3-14 Tage braucht um zur Deutonymphe zu werden. Die Protonymphe braucht mindestens
eine Blutmahlzeit um sich in die Deutonymphe
häuten zu können, bekommt sie diese nicht, stirbt sie nach 14 Tagen
ab. Man kann häufig die Protonymphe als winzige blass-weisse
Punkte über die Schlange laufen sehen, nach einer Mahlzeit sind sie dann
dunkelrot aber deutlich kleiner als die auffälligen dicken schwarzen
Weibchen. Die Protonymphe häutet sich in die Deutonymphe
etwa einen Tag nach der Blutmahlzeit. Die Deutonymphe
ist ein Zwischenstadium, das wie die Larve nichts frisst und sich kaum
bewegt. Die Deutonymphe häutet sich schon nach
einem weiteren Tag in die adulte Milbe. Von der
Eiablage bis zur adulten, sich weiter vermehrenden
Milbe, braucht es also mindestens 6 Tage! Hieraus ergibt sich, dass jede
Behandlung spätestens nach 5 Tagen wiederholt werden muss, damit keine
neuen Eier von solchen Individuen gelegt werden können, die im Ei den
letzten Giftangriff überdauern konnten (die häufigen Angaben, nach
denen eine Behandlung nach 7 Tagen oder gar erst nach 2 Wochen wiederholt
werden sollen, sind m.E. entschieden zu lang!).
Wenn die adulten Weibchen vor ihrer ersten
Blutmahlzeit auf ein Mänchen treffen, paaren
sie sich und legen Eier aus denen ausschliesslich
Weibchen schlüpfen. Sollten die Weibchen aber auf eine Schlange treffen
bevor sie sich gepaart haben, vollziehen sie eine Blutmahlzeit und legen Eier
aus denen nur Mänchen schlüpfen. Nach
etwa einer Woche suchen die Weibchen nach einem neuen Mänchen
oder einer neuen Blutmahlzeit. Adulte Mänchen brauchen ein bis zwei Tage an der Schlange
um voll gesättigt zu sein, die Weibchen benötigen 4-6 Tage dazu.
Die adulten Milben haben unter optimalen
Bedingungen eine Lebensdauer von 10-32 Tagen. Sowohl die Mänchen
als auch die Weibchen fressen mehrmals in ihrem Leben. Die optimalen
Bedingungen für Schlangen-Milben sind Temperaturen von 24-31° C und
eine relative Luftfeuchtigkeit von 70-90%. Die Milben sterben bei
Temperaturen von mehr als etwa 45° C und weniger als ca. 5° C. Werden
die Milben nass, ertrinken sie und sie vertrocknen bei relativer Luftfeuchte
unter 20%. Unter den
optimalen Bedingungen können adulte Milben mit
einer Geschwindigkeit von 1,5 bis 1,8 Metern pro Stunde laufen! Deshalb kann
bei einem starken Befall, innerhalb eines Tages, jedes Terrarium in einem
normalen Schlangenraum von eierlegenden Weibchen
erreicht werden. Kein Terrarium, das irgendeine Art von Lüftung
aufweist, ist Milbendicht! Weder die Eier, noch irgendeine andere Form im
Lebenszyklus der Milbe kann längere Zeit überdauern, so dass auch
bei kühleren Temperaturen, spätestens nach 40 Tagen der
Lebenszyklus jeder Milbe abgeschlossen ist, mit oder ohne Mahlzeit. Bei einem
Milbenbefall sind nur ein kleiner Teil der Milben und ihrer verschiedenen
Lebensstadien auf den Schlangen selbst. Die Milben legen ihre Eier
insbesondere in die oberen Ecken in einem Terrarium weil die Weibchen nach
oben streben und an den Ecken gestoppt werden. Die Weibchen legen 10 bis 25
Eier auf einmal und können 60-80 Eier insgesamt in ihrem Leben legen.
Die Eier werden vorzugsweise an dunkle feuchte Orte gelegt und kleben an der
Oberfläche fest. Nur selten werden die Eier direkt auf die Schlangen
gelegt, wenn dann hauptsächlich bei großen Boiden in die Augenhöhlen. Bekämpfung Die
Bekämpfung der Milben ist mit vielen verschiedenen Methoden
möglich, die auf unterschiedlichste Weise die einzelnen Lebensstadien
töten. Mir ist aber keine Methode bekannt, die alle Lebensstadien
innerhalb und ausserhalb des Terrariums bei
einmaliger Anwendung sicher eliminiert. Es ist daher bei jeder Methode darauf
zu achten, dass man sie vor Ablauf von 6 Tagen (siehe oben) wiederholt, so
dass die frischgeschlüpften Milben keine
Chance haben adult zu werden und neue Eier zu
legen. Es ist ebenfalls ein häufiger Fehler, die Mittel kontinuierlich
einzusetzen. Neben der zu hohen Belastung für die Pfleglinge,
können die Milben den Dämpfen ausweichen und sich
zurückziehen. Ein häufigeres und kürzeres Anwenden der Mittel
erreicht viel mehr Milben, da sie ausserhalb ihrer
Rückzugsmöglichkeiten quasi überrascht werden. Nicht bei allen
Mitteln muss das Terrarium zwangsläufig ausgeräumt werden.
Grundsätzlich, kommt man aber bei jedem Mittel mit niedrigeren
Belastungen für die Pfleglinge aus, wenn man das Terrarium
ausräumt, säubert und so den Milben ihre
Rückzugsmöglichkeiten nimmt. Ausserhalb
der Terrarien sollte man mehrmals gründlich mit dem Staubsauger alles
absaugen um auch die umherkriechenden Milben zu
reduzieren. Eine Mottenkugel oder ein mit Bekämpfungsmittel behandelter
Stofffetzen im Staubsaugerbeutel verhindert das Herauskriechen
der aufgesaugten Milben. Im folgenden werde ich einige Mittel aufführen mit denen
ich selbst mehrfach Erfahrungen gesammelt habe. Blattanex (Insektenstrip) Wirkstoff
dieses Mittels ist Dichlorvos welches vom
getränkten Strip an die Luft abgegeben und übertragen wird. Dichlorvos ist ein Organophosphat
das in grossen Mengen weltweit als Insektizid
Verwendung findet und wie die meisten Insektizide das Enzym Cholinesterase hemmt. Das Enzym Cholinesterase
ist für die einwandfreie Signalübertragung an den neuromuskulären Endplatten notwendig, so dass Dichlorvos eine lähmende und schliesslich
tötliche Wirkung hat. Auch Wirbeltiere, unsere
Schlangen und wir selbst eingeschlossen, benutzen Cholinesterase
als Enzym, woraus sich die Toxizität von Dichlorvos
für den Menschen und unsere Pfleglinge ergibt. Glücklicherweise
reagieren Arthropoden (Insekten und Spinnentiere
eingeschlossen) wesentlich sensibler auf Dichlorvos
als Wirbeltiere. Der
Hautkontakt oder die orale Aufnahme von Dichlorvos
ist für uns und unsere Pfleglinge unbedingt zu vermeiden!!! Zu diesem
Zweck wird ein entsprechend grosses Stück des
Insektenstrips abgeschnitten und in einem Teebeutel oder einer Dose mit
Löchern, einem Strumpf oder ähnlichem gelegt und in das obere
Drittel des Terrariums gehängt. So können die Schlangen keinen
direkten Kontakt mit dem Insektenstrip herstellen. Beim Abschneiden ist
unbedingt zu vermeiden den Strip anzufassen, also Handschuhe tragen. Die Grösse des Abzuschneidenden Stückchens richtet
sich nach der Terrariengröße, generell ist der gesamte Strip
für 40 m² Rauminhalt, ein Stück von etwa 1x2 cm wäre
für ein Becken mit den Massen 100x50x50 adäquat. Die Lüftungen
des Terrariums müssen unbedingt zugeklebt werden!! das Offenlassen der
Lüftungen ist der häufigste Fehler wenn eine Behandlung mit Dichlorvos keinen Erfolg brachte. Weiterhin müssen
alle Wasser- und Badegefäße aus dem Terrarium entfernt werden, da
der Wirkstoff hochgradig wasserlöslich ist und sich im Wasser
anreichert, was für unsere durstigen Pfleglinge fatale Folgen haben
kann. Während der Behandlung darf ebensowenig
gesprüht werden oder ein Vernebler laufen, da
die feinen Wassertröpfchen den Wirkstoff sofort aus der Luft aufnehmen.
Der Behandlungszeitraum erstreckt sich über 5 Tage. Für einige
Regenwaldbewohner wie z.B. Baumpythons, Spitzkopfnattern oder Bambusottern
ist eine Trockenzeit von 5 Tagen normalerweise kein Problem, zudem durch die
zugeklebten Lüftungen die Luft nicht ganz so schnell austrocknen kann. Nach
Ablauf der 5 Tage werden für weitere 5 Tage die Insektenstrips entfernt
und die Wassergefässe wieder zugänglich
gemacht. Diese Vorgehensweise sollte mindestens zweimal wiederholt werden.
Man erspart sich viel Ärger wenn man vorsichtshalber den Bodengrund
auswechselt und Hölzer mit Seifenlauge abschruppt oder ebenfalls
auswechselt, denn evtl. können in den Ritzen und Zwischenräumen
einige Milben überleben. Dehnt man die Behandlung über 40 Tage aus
hat man zwar in jedem Fall Ruhe (siehe oben, Lebenszyklus), der Preis ist
aber eine noch längere Belastung für die Pfleglinge. Dichlorvos hat in Tierversuchen an Ratten und Kaninchen keine reproduktionsschädigende Wirkung gezeigt, so dass
auch Behandlungen an trächtigen Weibchen durchgeführt werden
können. Ebensowenig konnten an den Jungtieren
Entwicklungsstörungen festgestellt werden. Ein carzinogenes
Potential bei chronischer Einwirkung und hohen Konzentrationen ist jedoch zu
beachten. Neguvon Eines der
bekanntesten Mittel zur Bekämpfung von Milben in der Terraristik
ist Neguvon. Als Pulver verkauft, ist es zur
Behandlung von Rindern und Schafen gedacht, die mit Milben und verschiedenen
anderen Ekto- aber auch Endoparasiten
(z.B. Saugwürmer, Trematoden) befallen sind. Die Wirkstoffe von Neguvon sind Trichlorfon und Metrifonat; genau wie Dichlorvos
(s. o.) ist Trichlorfon ein Organophosphat,
welches das Enzym Cholinesterase hemmt (s. o.). Im
Unterschied zu Dichlorvos ist Trichlorfon
jedoch weit weniger flüchtig und in erster Linie ein Kontaktgift. Trichlorfon zerfällt innerhalb weniger Tage vollständig und
wird auch im Körper rasch abgebaut; Hitze und Licht beschleunigen diesen
Prozeß zusätzlich. Aus den oben
genannten Eigenschaften ergeben sich Konsequenzen für die Anwendung. Für das Tier Die meist
empfohlene Methode zur Vorgehensweise mit Neguvon
ist, daß das Pulver in lauwarmem Wasser
aufgelöst wird, um eine 0,2%ige Lösung zu erhalten. Mit dieser
Lösung ist dann ein Stoffsack zu tränken, welchen man trocknet und
anschließend die Schlange für eine Dauer von 30 min bis zu einem
Tag in diesem verweilen läßt. Aus
meiner Erfahrung ergeben sich hier gleich mehrere Probleme. Zunächst
findet der verärgerte Schlangenpfleger einen Milbenbefall heraus und
möchte in der Regel sofort etwas unternehmen. Die Lösung ist
schnell angesetzt und der Sack getränkt, aber nun muß
gewartet werden bis dieser trocken ist. Je nachdem wann man seine Tiere
pflegt hat man oft keine Zeit oder Geduld drei Stunden zu warten; den Sack
auf die Heizung zu legen ist ebenfalls eine denkbar schlechte Idee, Hitze läßt Trichlorfon
schließlich zerfallen. Letztenendes ist es
auch in erster Linie ein Kontaktgift und nur über die Sackmethode
erreicht man eine ausreichende Konzentration der Dämpfe, warum so
umständlich? Der direkte Kontakt der Lösung mit dem Tier soll
vermieden werden. Nachdem
ich eine Boa c. constrictor mit schweren
Vergiftungserscheinungen aus einem getrockneten Neguvon-Sack
herausgeholt habe (nach ca. 1 Stunde) auf der noch immer Milben herumgekrabelt sind, ist diese Methode für mich
gestorben. Ich möchte hier aber anfügen, dass ich auch viele sehr
positive Erfahrungen mit der Sackmethode gehört habe. Sehr gute
Erfahrungen habe ich damit gemacht, die Tiere direkt mit der Neguvon-Lösung einzusprühen und einzureiben;
Nase und Mund sollten dabei unbedingt ausgespart bleiben. Ich setze die
nassen Tiere dann für einige Stunden in eine kleine Plastikkiste auf
Zeitungspapier.
Bei der
Behandlung mit Neguvon muß
das Terrarium komplett ausgeräumt werden. Der Bodengrund ist nicht
wieder verwendbar und die Einrichtungsgegenstände müssen entfernt
oder sorgfältig mit Neguvon-Lösung
abgeschrubbt werden. Ich reinige den Behälter zunächst mit einer
Seifenlösung damit in den Ecken und in Unebenheiten durch die
Oberflächenspannung des Wassers keine Luftkammern entstehen, in denen
evtl. Milben überleben könnten. Anschließend wische ich mit
einem in Neguvon-Lösung getränkten
Schwamm das gesamte Terrarium aus (Gummihandschuhe tragen!).
Möglicherweise kann man auch direkt einen Schuß
Spülmittel der Neguvon-Lösung
hinzufügen, habe ich jedoch noch nicht ausprobiert. Für die
Behandlung der Behälter und Einrichtungsgegenstände verwende ich
eine 1-2%ige Lösung. Den nassen Behälter läßt
man ca. einen Tag geschlossen stehen und läßt
ihn dann bei eingeschaltetem Licht und Heizung noch zwei Tage auslüften
bevor die Pfleglinge zunächst auf Zeitungspapier einziehen dürfen.
Nach 5 Tagen wiederholt man die gesamte Prozedur für Tiere und
Behälter. Öl Speiseöl
(Olivenöl oder Sonnenblumenöl), eignet sich ganz hervorragend zur
Bekämpfung von Milben und ist meine bevorzugte Erste-Hilfe
Maßnahme bei einem spät erkannten starken Befall oder als
Prophylaxe für Neuzugänge. Als altes Hausmittel ist der
Wirkmechanismus jedem klar, die Milben ersticken unter dem Ölfilm. Ich
benutze bevorzugt Olivenöl welches bei Aufnahme scheinbar von den Tieren
besser vertragen wird. In 30 Grad warmes Wasser gebe ich einen guten Schuß Olivenöl und Rühre kräftig
durch. Das Öl legt sich dann als hauchdünner Film über die
gesamte Wasseroberfläche. Der Wasserstand sollte nicht höher sein
als der Durchmesser der Schlange. Bevor das befallene Tier in das Ölbad
gesetzt wird, sollte es zunächst für 10 min in ein frisches Wasserbad
gelassen werden, damit das Tier erst einmal trinken kann. Dadurch wird
sichergestellt, das die Tiere möglichst wenig von dem Ölbad zu sich
nehmen, schließlich trinken fast alle Schlangen ersteinmal
ausgiebig wenn man sie in Flüssigkeiten setzt. Nach etwa
30 min kann das Tier aus dem Bad genommen werden und ölig wie es ist in
ein mit Zeitungspapier ausgelegtem Quarantänebecken untergebracht
werden. Das Terrarium sollte ausgeräumt und mit Seifenlauge oder
Chlorbleiche kräftig abgeschrubbt werden. Nach etwa einer Woche muß der Ölfilm auf den Tieren durch ein
weiteres Bad erneuert werden. Großer
Vorteil dieser Methode: sofortige Hilfe mit einem immer vorrätigen
Haushaltsmittel und völlig ohne Gift. Nebenwirkungen sind evtl. eine
schlechte Häutung und in Ausnahmefällen ein schleimiger Kot, beides
bleibt ohne weitere Folgen. Welche Methode ist wann zu wählen? Alle
genannten Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, situationsbedingt
wählt man eine Methode entsprechend der momentanen Bedürfnisse oder
kombiniert sie. Ein
Vorteil von Dichlorvos (Blattanex,
Vapona, Insektenstrip) ist seine Flüchtigkeit,
d.h. Luftübertragung, auch die Anwendung ist relativ unkompliziert.
Diese Methode ist anzuwenden wenn viele Tiere in verschiedenen Terrarien von
Milben befallen sind oder/und wenn die Terrarien natürliche Setups mit
aufwendigen Rückwänden sind, die nicht ohne weiteres zu reinigen
sind. Neguvon verliert schnell seine Giftigkeit und kann nicht
über längere Zeit gefährlich potenziert werden, leider muß bei dieser Methode aber das gesamte Terrarium
ausgeräumt und gesäubert werden. Auch Neguvon
eignet sich zur Behandlung größerer Kollektionen, ist jedoch
umständlicher in der Anwendung. Die
Öl-Methode ist prädestiniert wenn man nur wenige Terrarien und
befallene Tiere hat. Die Milben können komplett ausgehungert werden
indem die öligen Pfleglinge nicht als Wirt in Frage kommen (s. o.
Lebenszyklus d. Milben), diese Methode ist fast immer einen Versuch wert. In
Kombination mit Neguvon zur Behälterreinigung
kann man effektiv einen Milbenbefall ausrotten ohne dem Pflegling jegliches
Gift zuzumuten. Andere Methoden Exner Pet-Guard Provent-A-Mite hingegen
ist ein amerikanisches Produkt von ProProducts und
wird von allen Anwendern außerordentlich hoch gelobt. In Deutschland
ist dieses Produkt nur selten zu bekommen. Persönliche Erfahrungen habe
ich mit diesem oder vielen anderen bekannten Mitteln jedoch nicht. |
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