Acrantophis dumerili
Südliche Madagaskarboa

 Acrantophis dumerili bewohnt die Trockengebiete Zentral- und Südmadagaskars. Da ihr natürlicher Lebensraum zunehmend durch den Menschen zerstört wird, ist diese Boa ebenso wie die nördliche Madagaskarboa vom Aussterben bedroht. Diese Arten sind daher im Washingtoner Artenschutzabkommen, Anhang I geschützt. D. h. jedes Individuum muss anhand einer Fotodokumentation in Verbindung mit einer Cites-Bescheinigung individuell zugeordnet werden können. Die früher durch den Gesetzgeber geforderte Kennzeichnung durch einen Mikrochip wurde zwischenzeitlich aufgrund auftretender gesundheitlicher Komplikationen bei den Tieren aufgehoben.Mittlerweile ist diese Boa aufgrund guter Nachzuchtergebnisse durchaus häufiger in heimischen Terrarien anzutreffen. Sie hat ein sehr ruhiges Wesen und stellt an ihren Pfleger keine großen Haltungsansprüche. Daher ist diese Schlange durchaus auch für Terraristikanfänger geeignet.  

Die südliche Madagaskarboa ist dämmerungs- und nachtaktiv. D. h. sie verlässt in der Natur ihr Versteck in der Regel erst nach Einbruch der Dunkelheit und begibt sich auf Beutezug.  

Acrantophis dumerili benötigt eigentlich kein künstliches UV-Licht. Allerdings kommen beim Einsatz einer Leuchtstoffröhre mit einem der Sonne ähnlichen Strahlungsspektrum die Farben des Tieres sehr viel besser zur Geltung. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass UV-Licht viele Keime und Bakterien im Terrarium abtötet.  

Zur artgerechten Haltung aller Riesenschlangen gehört auch immer mindestens ein Rückzugsort wie z. B. Korkröhren oder eine Höhle. Eine große Wasserschale darf ebenfalls nicht fehlen. Hier ist unbedingt darauf zu achten, dass das Trink- und Badewasser der Tiere täglich gewechselt wird, da sich sonst sehr schnell Bakterien bilden, die zu Infektionen führen können.  

Das Terrarium sollte außerdem Klettermöglichkeiten in Form von dicken Ästen und Wurzeln enthalten. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Äste die Masse der Schlange halten können und gut im Terrarium verankert sind. Messgeräte für Temperatur und Luftfeuchtigkeit runden die Einrichtung ab.

 Die Nachzucht dieser Boa bereitet meist keine großen Schwierigkeiten. Die Weibchen legen nach einer Tragezeit von 6 bis 8 Monaten bis zu 20 Junge. Da es bei den Jungtieren jedoch Fälle von Kannibalismus gegeben haben soll, sollte man diese besser einzeln aufziehen.

Schutzstatus: WA I Meldepflicht (Sie erhalten beim Kauf einen Herkunftsnachweis sowie eine Fotodokumentation des Tieres)

Verbreitungsgebiet: Zentral- und Südmadagaskar 

Temperatur: Tagsüber: 28 – 32°C, Nachts: 22 - 24°C

Luftfeuchtigkeit: ca. 70%

Beleuchtung: 12 Stunden täglich, Tageslichtröhre, Keramikheizstrahler 

Terrariumempfehlung: für adultes Pärchen 200 x 60 x 120 cm 

Maximale Größe: 200 - 250 cm

Aktivität: Dämmerungs- und Nachtaktiv

Futter: Nager 

Literaturempfehlung: „Riesenschlangen, Zucht und Pflege“, Bede Verlag